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Tipps & Tricks |
Hier findest Du neben Tipps und Tricks auch einige interessante bis kuriose Informationen rund um den Berg.
Die höchsten Berge der Welt | |
Die höchsten Berghänge der Alpen | |
Die höchsten Wände der Alpen | |
Tipp I - Orientierung (Uhrenkompaß & Schattenkompaß) |
Bussole: |
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Du kannst Deine Armbanduhr als Kompass verwenden: Uhrenkompaß: |
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Tipp II - Chimborazo: Der höchste Berg der Welt? |
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Der Chimborazo ist also tatsächlich über 2 km
(genau 2056m) "höher" als der Mount Everest, der Huascarán (höchster Berg Perus) ist wiederum nur 5m
"niedriger". |
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Tipp III - Lawinengefahr |
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Problemzonen: ost- bis südschauende (leeseitige) Rinnen und Mulden, in
denen die Windverfrachtungen bis zur Waldgrenze herab reichen können Gefährlich: 1) Frühwinter mit wenig Schnee 2) wochenlanges schönes und kaltes Wetter mit darauffolgender Kaltfront 3) Nullgradgrenze erstmals mehrere Tage oberhalb rund 3000 m (Nordhänge die zum erstenmal aufgeweicht werden) 4) "Schneemäuler" beachten (Indiz für Anrissfreudigkeit der Schneedecke) Lawinengerechtes Verhalten: -Entlastungsabstände (beim Aufstieg) -Normabstände von 50m (Abfahrt, Hangneigungsbereich zw. 30° und 35°) -Einzelfahren (Abfahrt, ab 35° Hangneigung) In der Umgangssprache der Schnee- und Lawinenforschung
gibt es einige Begriffe (z.T. abgeleitet aus der Schweizer Mundartsprache),
die etwa folgendermassen verwendet: |
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Tipp IV - Hangneigungsmessung mit 2 Teleskopstöcken |
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Ab 35° Hangneigung steigt die Gefahr der Selbstauslösung
und somit die Lawinengefahr stark an. Daher ist die Messung der Hangneigung wichtig: a) Näherungsmethode: b) genauere Messung: |
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Praktische Hinweise zum Messen der Hangneigung: Neigungsmessung mit Skistöcken: 2:3
Wenn Snowboarder dabei sind: Auch mit der Gradeinteilung der Snowboardbindung ist eine Neigungsmessung
möglich! Noch ein wichtiger Hinweis
zur Hangneigung: |
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Tipp V - Knieentlastung |
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Deine Knie sind die schwächsten Punkte am Bein. Durch die Verwendung von Stöcken (auch und vor allem beim Bergwandern) kommt es bei einer 8-stündiger Bergtour zu einer Entlastung der Kniegelenke von bis zu 250 Tonnen! Ohne Stöcke entsteht beim Bergabgehen eine Mehrbelastung der Kniegelenke um 22%. Spätestens nach 10 bis 15 Jahren merkt man den Unterschied. Denkst du so langfristig? |
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Tipp VI - Bäuerliche Almnutzung |
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Wie wichtig die bäuerliche Nutzung von Almen ist, zeigt folgender Sachverhalt: Beim Ausbleiben der bäuerlichen Nutzung frieren die nicht geschnittenen Grashalme (die im Herbst sehr lang werden) im Winter in den Schnee ein und werden durch Kriechschnee mitsamt den Wurzeln herausgerissen. Ohne menschlichen Eingriff wird hier allmählich die gesamte Vegetationsdecke zerstört, was schwerwiegende Auswirkungen für den Talboden mit sich bringt. |
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Tipp VII - Karst |
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Karstgebiete wie das Tote Gebirge entstehen dort, wo das Gestein in hohem Maße
wasserlöslich ist. Typisch sind Karbonatgesteine wie Kalke und Dolomite. Mit Kohlendioxid angereichertes Regenwasser löst es aus dem Gebirge,
lässt Spalten und Ritzen entstehen und sorgt mit der Zeit für die Entstehung weiterverzweigter Höhlensysteme. Durch diese unterirdischen Hohlräume bahnt sich das Wasser seinen Weg, bis es auf wasserundurchlässige Schichten (wie z. Bsp. Schiefer) trifft und als Quelle zutage tritt (der Weg durch den Berg kann Jahrzehnte dauern!). Die Bezeichnung "Karst" ist übrigens ursprünglich ein Eigenname für das Gebirgsland in der Umgebung von Triest. |
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Tipp VIII - Gletscherwind |
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Dieser Wind ist eine Auswirkung des Schmelzvorganges der Gletscher. Durch das Schmelzen kühlt sich die Luft über dem Gletscher ab und weht dann der Falllinie entlang ins Tal. Die Wissenschaft bezeichnet den Gletscherwind als eine katabatische Luftströmung. Sie tritt nur bei sonnigem Wetter auf. Obwohl er nur eine lokale Luftströmung ist, beeinflusst der Gletscherwind die Vegetation in seinem Bereich mit entscheidend. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Tipp IX - Gletscherspalten |
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Die größte Gefahr für Bergsteiger in
Gletschergebieten sind die Gletscherspalten! Sie können oft bis zu über
20 Meter tief sein. Gletscherspalten sind ein sichtbarer Beweis für die Bewegung von Gletschern. Sie entstehen aufgrund der unterschiedlichen Spannungen im Gletscher. Spalten, die den Gletscher horizontal gliedern, heißen Querspalten, da sie quer zur Fließrichtung des Gletschers liegen. Sie entstehen, wenn der Gletscher ein Hindernis überfließt und es so zu unterschiedlichen Geschwindigkeiten kommt, oder infolge von Brüchen an einer Geländekante. Ist der Niveauunterschied jedoch zu groß, so reißt das Eis über die gesamte Breite auf und bricht ab. Diese imposante Erscheinung nennt man Gletscherbruch. Dabei können auch Eistürme und Seracs (Eiszacken) entstehen. Längsspalten entstehen durch das vom Rand zum Zentrum mit zunehmender Geschwindigkeit fließende Eis. Im Zungenbereich sind Radialspalten am Gletscher zu finden. Auch sie entstehen aufgrund der unterschiedlichen Fließgeschwindigkeit, weisen aber alle auf die Mitte des Gletschers hin. Neben diesen Spalten gibt es noch den Bergschrund. Diese besondere Spalte entsteht, wo sich das schneller bewegte Eis der Firnmulde von dem am Karrand haftenden Eis und Firnschnee löst und eine dem Eiskörper entlanglaufende Spalte bildet. Gletscherspalten öffnen sich meist als feine Haarrisse. Im Firn geht dies unmerklich vor sich, im Eis mit einem dumpfen oder scharfen Knall. Die Spalten können sich erweitern oder wieder schließen, wobei bei letzterem eine weiße Narbe sichtbar bleibt. |
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Tipp X - GPS (Global-Positioning-System) |
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GPS ist ein seit 1978 aktives (anfangs nur militärische Nutzung),
weltumspannendes Satellitensystem zur hochgenauen Ortung, Navigation und Zeitverteilung. GPS arbeitet mit 24 umlaufenden Satelliten - 21 Betriebs- und 3 Ersatzsatelliten - auf 6 Umlaufbahnen
mit ca. 20.200 km Bahnhöhe kreisen je 4 Satelliten. Zusammen mit Inmarsat benutzt GPS das gleiche Frequenzband 1575,42
MHz. Die Satelliten, die die Erde auf 6 Umlaufbahnen umkreisen, übertragen Informationen über das Wetter oder die Position rund um die Uhr überall auf die Erde. Diese Informationen können von einem GPS-Empfänger kostenlos empfangen und verarbeitet werden. Zweck dieses Systems ist es, jedem etwaigen Benutzer, der die Signale empfangen und entschlüsseln kann, die Möglichkeit zu geben, seine eigene Position auf der Erdoberfläche zu bestimmen. Um das System vor dem Missbrauch durch z. Bsp. Terroristen zu schützen, wurde ursprünglich von der amerikanischen Regierung eine " Selective Availability" (SA) eingebaut, die die Genauigkeit des Systems durch Fehlereingaben auf ungefähr 100 Meter herabsetzte. Diese " Selective Availability" wurde in der Nacht vom 1. auf den 2. Mai 2000 abgestellt (Bill Clinton sei Dank). Seither kann ein GPS-Empfänger eine Information über die Position mit einem Fehler von nur rund 10 m (bzw. 10 -20 m, andere Quellen 5-10 m) liefern. Zur genauen Feststellung der Position in zwei Dimensionen (Länge und Breite) sind die Signale von mindestens 3 Satelliten erforderlich erforderlich. Mit Signalen von 4 Satelliten besteht zusätzlich die Möglichkeit die aktuelle Seehöhe über Null zu ermitteln. Theoretisch besteht die Verfügbarkeit von bis zu 12 Satelliten. Eine direkte Sichtverbindung ist notwendig, da GPS Signale sehr schwach sind
und durch Häuser, Berge, dichter Wald, etc. abgeschirmt werden. |
Geographische Koordinaten Neumarkt: |
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Tipp XI - Flüssigkeitshaushalt in der Höhe |
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Die Entstehung der akuten Höhenkrankheit hängt nicht vom Ausmaß der Flüssigkeitszufuhr ab. Das Hauptproblem von Flüssigkeitsdefiziten (Dehydration) in der Höhe liegt vielmehr woanders: Bei zunehmender Blutkonzentration vermindert sich die Geschwindigkeit des venösen Blutflusses, wodurch die durch Kälteeinfluß (erhöhte Wahrscheinlichkeit lokaler Erfrierungen) an sich schon erhöhte Neigung zu lebensbedrohlichen Thrombosen bzw. Thrombembolien (Bsp.: Lungenembolie) beträchtlich zunimmt - daran sterben beim Höhenbergsteigen vermutlich mehr Menschen als durch akute Höhenödeme. Ein Liter Flüssigkeitsverlust führt zu einer Reduktion der Sauerstofftransportkapazität um rund 5 Prozent, was de facto einer Höhenzunahme von etwa 500m entspricht (!). Verliert man nun beispielsweise auf 3.000m Seehöhe durch Diarrhöe 4 Liter Flüssigkeit/24 Stunden, würde das eine Höhenzunahme von 2.000m auf "physiologisch" 5.000m bedeuten. Die aerobe Leistungsfähigkeit beträgt dann auf 3.000m nicht 85%, sondern nur mehr 65%. |
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Tipp XII - Mondphasen und Wetter - Ein Mythos? |
Zum Anfang |
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Es wird immer wieder davon gesprochen, die Mondphasen hätten einen Einfluss auf das Wetter.
Mir sind allzu esoterische Methoden nicht geheuer (vgl. 100jähriger
Kalender), und ich habe einen Meteorologen der
Österreichischen Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik gefragt, ob es Studien darüber gäbe. Seine Antwort liefert
ein klassisches Beispiel der (kollektiv-) selektiven
Wahrnehmung. Staune selbst: "Der Mond bewirkt mit seiner Gravitation natürlich auch Gezeitenwirkungen auf die Atmosphäre. Direkte fundierte Auswirkungen auf die Wetterentwicklung sind mir allerdings nicht bekannt. Es wird zwar immer wieder behauptet, dass bei zunehmendem Mond bzw. bei Vollmond (Anmerkung: Der Mond befindet sich von der Sonne aus gesehen hinter der Erde) Schönwetter herrscht. Die Phase kann meines Erachtens aber keinen Einfluss haben. Ich erkläre mir das folgendermaßen: Bei zunehmender Phase (Anmerkung: Der Mond befindet sich von der Sonne aus betrachtet weiter entfernt als die Erde) tritt der Mond in der ersten Nachthälfte auf, er wird von vielen Leuten gesehen, natürlich nur dann, wenn das Wetter entsprechend ist. Abnehmender Mond (Anmerkung: Der Mond steht gleich weit von der Sonne entfernt wie die Erde) ist in der zweiten Nachthälfte zu sehen, wo die meisten Leute naturgemäß schlafen. Er wird also auch bei gutem Wetter von nur wenigen Leuten beobachtet." Weiters:
Fazit: Übrigens: |
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Tipp XIII - Alpines Notsignal-Verbreiteter Irrtum |
Zum Anfang |
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Das Alpine Notsignal wurde 1894 auf Vorschlag des Engländers C. Dent
(1878: Erstbesteiger der Aiguille du Grand Dru, 3.755m) eingeführt. Es wird praktisch in allen Publikationen wie der einschlägigen Sicherheits-Literatur, Broschüren, Gebietsführern, Webseiten, etc. (auf den neuen Alpenvereinskärtchen, die du hier bestellen kannst, wurde der Text bereits adaptiert) folgendermaßen beschrieben: 6 mal in der Minute (in 10-Sekunden-Abständen) ein sicht- oder hörbares Signal geben mit 1 Minute Unterbrechung. Bis zum Eintreffen einer Antwort wiederholen. Das kursivgeschriebene ist falsch! - Das Alpine Notsignal ist, soweit es die Batterien, das Durchhaltevermögen, etc. zulassen, bis zum Eintreffen der Rettungsmannschaft zu wiederholen! Wer immer das Signal aus dem Tal oder sonst woher gesehen hat, findet nie im Leben zu dir, wenn du aufhörst, Signale auszusenden. Die Antwortzeichen (der Retter) werden 3 mal pro Minute (20-Sekunden-Abstände) gegeben. Damit weiß der Verunfallte, dass er erfolgreich auf seine Notlage aufmerksam gemacht hat. |
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Tipp XIV - Umdrehen! |
Zum Anfang |
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Die Fähigkeit auf einer Bergtour
rechtzeitig umzudrehen (bzw. ohne vermeintlichen
Gesichtsverlust umdrehen zu können) ist keine Gabe, sondern erlernbar,
und gehört zu einem der wichtigsten Eigenschaften eines Tourenleiters. Dazu ein Zitat von Hans Kammerlander: "Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm." Es gibt nicht viele objektivierbare Kriterien, wann ein Rückzug fällig ist. Dies ist eine von vielen Faktoren abhängige Grauzone: konditionelle und "technische" Qualität der Teilnehmer, wie schwer ist der Rückzug an welcher Stelle, Gruppendynamik (wer sind die Meinungsbildner, etc.), usw. Ein Trick ist, vor dem Tourenstart eine definitive Uhrzeit zu vereinbaren, zu der umgedreht wird, sollte das Tourenziel - aus welchen Gründen auch immer - nicht erreicht worden sein. Welche Uhrzeit das ist, scheint klar: die errechnete Abstiegszeit samt einer angemessenen Zeitreserve vor dem Sonnenuntergang. Bei der Tourenplanung sollen ohnehin neben der Schlüsselstelle auch der oder die Umkehrpunkte bzw. andere Entscheidungspunkte eingeplant und in der (mentalen) Karte eingetragen werden. Diese strategischen Punkte können auch gut mit Pausen kombiniert werden. Jedenfalls sollte man sich genügend Zeit bei Entscheidungen lassen und nicht vorschnell handeln, sowie Entscheidungen in Etappen treffen. Die Psychologie beim Bergsteigen ist ein Kapitel, dem zum Glück immer mehr Bedeutung beigemessen wird. Typische Fehler (am Beispiel Lawinengefahr): Finaldenken (man sieht das Ziel schon vor sich, rechnet nicht mehr mit Gefahr auf den letzten paar Metern) "Die anderen sind dort auch gefahren." (befahrene Hänge sind nicht sicher! Außer, sie werden täglich befahren, so dass der Schnee festplaniert ist). Gefahr Lawinenscanning: Auf dem Hang sind schon einige Skispuren; man selber fährt runter, und trifft genau auf die eine Stelle (diese heißen "Hot Spots"), die die Lawine auslöst, die die anderen verfehlt haben. "Abfahrt: Jetzt lassen wir die Sau raus." (Es macht so viel Spaß, dass man alle Gefahren vergisst, obwohl man beim Aufstieg sorgfältig alle Risikofaktoren beobachtet hat.) "Uns ist doch noch nie was passiert.", "Das machen wir schon immer so.", "Den Mutigen gehört die Welt!" (Gruppenzwang) Wahrnehmungsfehler: Gefahrensituationen, die zu Wahrnehmungsfehlern führen können: Kommunikationsprobleme bei mehreren Bergführern oder Anhäufung von Experten! Zurückhaltung unguter Gefühle "ich trau mich nicht, etwas zu sagen" ("Weichei") "Killerphrasen" gegenseitige Bestätigung von Unwahrheiten Folgefehler, um vorangegangene Fehlentscheidungen nicht eingestehen zu müssen (Dominoeffekt) Kommunikationsverlust durch ein zuviel an Harmonie |
Im Mühlviertel heißt das: "Gehts vürschlings ned weida, is arschlings oft gscheida". "Der Berg gehört Dir erst dann, wenn Du wieder unten bist, bis dahin gehörst du dem Berg!" Kurt Diemberger Zitat von Richard Goedecke: "...demonstrieren wieder einmal, dass eine rechtzeitige und besonnen durchgeführte Umkehr kein Weltuntergang ist, sondern eine Gelegenheit zum Wiederkommen." Glimpflich ausgegangen, allerdings auch nur aus österreichischer Sicht: NANGA PARBAT: ÖSTERREICHER IN NÖTEN Freitag, 02. Juli 2004, 16:30 Die am Nanga Parbat im Himalaya in Not geratenen Bergsteiger - drei Österreicher und vier Deutsche - haben heute Vormittag das oberste Lager unter dem 8.125 m hohen Gipfel erreicht. Sie sind, wie es heißt, völlig erschöpft und sammeln nun in den Zelten Kräfte. Ein zweites österreichisches Team ist derzeit zu ihnen unterwegs. Die Bergsteiger hatten den Gipfel vor zwei Tagen erst am späten Abend erreicht. Beim Abstieg gerieten sie in Schwierigkeiten. Ein Deutscher ist abgestürzt und vermutlich tot. Die anderen Bergsteiger mussten zunächst in 7.000 Meter Höhe notbiwakieren. HIMALAYA: ÖSTERREICHER STEIGEN AB Freitag, 02. Juli 2004, 22:00 Die am Nanga Parbat im Himalaya in Not geratenen Bergsteiger - drei Österreicher und vier Deutsche - sind offenbar sehr erschöpft, aber auf dem Weg ins Tal. Laut neuesten Informationen aus Pakistan können sie aus eigener Kraft zum Basislager absteigen. Einige sollen leichte Erfrierungen haben. Die Bergsteiger hatten den Gipfel vor zwei Tagen wegen Schlechtwetters und Schneemassen erst am späten Abend erreicht. Beim Abstieg gerieten sie in Schwierigkeiten. Ein Deutscher ist abgestürzt und vermutlich tot. Die anderen Bergsteiger mussten zunächst in 7.500 Meter Höhe notbiwakieren. |
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Tipp XV - Höhenkrankheit wegen dünner Luft? |
Zum Anfang |
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Man liest immer wieder
Informationen wie: "Auf dem Mont Blanc verliert man allein durch den verringerten Sauerstoffgehalt der Luft ca. 30 % der köperlichen Leistungsfähigkeit." Das stimmt in der Form nicht ganz. Jawohl, mit zunehmender Höhe nimmt der Luftdruck ab (zum Glück, sonst könnten wir den Höhenmesser zuhause lassen... ). Der Sauerstoffanteil in der Luft bleibt bis etwa 15 Kilometer Höhe konstant bei etwa 21%, allerdings nimmt der Sauerstoffdruck (Sauerstoffpartialdruck) ab. Die Blutkörperchen können infolge des gesunkenen Luftdruckes nicht mehr so viele Sauerstoffteilchen binden und transportieren, wodurch es zum Sauerstoffmangel im menschlichen Körper kommt. Der Körper versucht, sich dem dadurch entstehenden Sauerstoffmangel anzupassen, indem er z. B. die Atemgeschwindigkeit und die Herzfrequenz (Puls) steigert. Diese Anpassung wird durch entsprechendes Höhentraining erreicht. Besteht zuwenig Zeit für die Anpassung, kommt der Körper mit dem Sauerstoffmangel nicht zurecht und reagiert mit typischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen, und erhöhtem Ruhepuls (bis zu 20%). Auch Übelkeit bis zum Erbrechen und ein deutlicher Leistungsverlust sind oft gesehene Begleiterscheinungen. Was hilft? - Umdrehen und rascher Abstieg! |
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Tipp XVI - Blitzgefahr |
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Das einzige Mittel gegen Blitz ist, rechtzeitig wieder in der sicheren Unterkunft zu sein!
Alles andere sind Kompromisse. Das Märchen vom unerwarteten Gewitter hält sich sehr hartnäckig, es kommt aber kein Gewitter unerwartet! Ab 13 Uhr nimmt die Blitzhäufigkeit kontinuierlich zu, und erreicht das Maximum zwischen 17 und 18 Uhr. Danach nimmt in den Nord- und Zentralalpen die Zahl der Blitze ab, während in den Südalpen die Zahl der Blitze zwischen 22 Uhr und 1 Uhr fast gleich bleibt. Schutz vor dem Blitzschlag suchen, daher: weg von Gipfeln, Graten und anderen ausgesetzten Geländepunkten weg von Drahtseilen, alleinstehenden Bäumen (egal ob Buchen oder Eichen) weg von einzelnen Felsnadeln, Felsblöcken usw. heraus aus wasserführenden Rinnen Abstand von senkrechten Wänden Trennung von metallischen Ausrüstungsgegenständen (Pickel, Steigeisen usw.) Kauerstellung einnehmen, isolierende Unterlage (Biwaksack, Rucksack, Seil) Füße unbedingt geschlossen (Schrittspannung ist tödlich) Höhlen bilden keinen sicheren Schutz (ev. wasserführende Klüfte usw.) Sehr gefährdet bist du: Auf Gipfeln, Graten, unter/in der Nähe von einzelstehenden Bäumen, Wasserrinnen, am Fuße von Felswänden, im Eingangsbereich von Höhlen, bei Hochspannungsleitungen. Niedrige Trefferwahrscheinlichkeit (aber kein Schutz): Täler, Senken, ca. 15 Meter von Felswänden entfernt, Kauerstellung, unter den Biwaksack, auf den Rucksack setzen, Füße geschlossen. Absturzgefahr! Viele werden durch Blitze hinuntergeschleudert. Daher muss für den alpinen Bereich die Tourenplanung im Sommer so erfolgen, dass man sich bis spätestens 14 Uhr nicht mehr im besonders blitzgefährdeten Bereich wie Graten, Kämmen oder gar auf Gipfeln befindet. Fazit: |
STEIERMARK: BLITZ TRIFFT FAMILIE Gestern Abend ist eine Familie in Seckau im steirischen Bezirk Knittelfeld von einem Blitz getroffen worden. Die Eltern wurden mit ihrer neunjährigen Tochter von einem Hagel-Gewitter überrascht. Die drei flüchteten in einen nahe gelegenen Wald und suchten unter einem Baum Schutz. Um etwa 19.15 Uhr schlug ein Blitz ein und verletzte alle drei. Wie schwer die Verletzungen sind, ist noch unklar. Der Hund der Familie wurde durch den Blitzschlag getötet. Anmerkung: Auch dem Hund (Vierbeiner) dürfte die Schrittspannung zum Verhängnis geworden sein. |
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Tipp XVII - Bergrettung & Handy am Berg & Alpines Notsignal |
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Am Berg befindet man sich zu
90% außerhalb der 90% Netzabdeckung. Bergrettung: 140 (Bergrettung) oder 112 (Europäische Notrufnummer) sind die Rufnummern für Notfälle am Berg. Details: http://www.bergrettung-salzburg.at/tipps-fuer-unterwegs-infos/notruf/ Die Notrufnummer für Gehörlose und Hörbehinderte ist 0800 133 133. Mit dieser Notrufnummer kann man per Fax oder SMS bei Polizei, Rettung, Notarzt, Feuerwehr und nun auch beim ÖAMTC Hilfe anfordern (auch Nicht-Gehörlose und Nicht- Hörbehinderte!). Bei schlechtem Handyempfang ist ein Anruf oft unmöglich, ein SMS sucht sich seinen Weg. Notruf ohne Empfang: kein Anruf und auch kein Notruf möglich Notruf ohne Empfang des eigenen Netzanbieters: Verwende die 112 (Europäische Notrufnummer): Schalte dein Handy aus, schalte es wieder ein und gib statt dem PIN-Code den Euro-Notruf 112 ein. Dein Handy sucht sich jetzt automatisch das stärkste verfügbare Netz. Der Notruf ist auch bei Netzüberlastung und sogar ohne Guthaben (Wertkartentelefon) möglich. Der Euro-Notruf funktioniert auch ohne SIM-Karte und PIN-Code. Die Euronotrufnummer 112 bringt dich in jedem Mitgliedsland der EU zur nächstgelegenen, besetzten Einsatzstelle. Alpines Notsignal: 6 x in der Minute ein sichtbares oder hörbares Signal, dann 1 Minute Pause und in der nächsten Minute wieder 6 Zeichen - das ist das alpine Notsignal. Details: http://www.bergrettung-salzburg.at/tipps-fuer-unterwegs-infos/alpines-notfallsignal/ Smartphone-Apps & GPS-Daten der aktuellen Position: Lerne mit deinem Smartphone die GPS-Daten der aktuellen Position zu ermitteln ud zu versenden: Apps helfen dir dabei... |
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