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Neuer Anlauf zur Pirchkogel-Bahn - Tourismusverband Tirol-Mitte mit neuem Projekt - Natura 2000-Gebiet
Mit einer Petition an die Mitglieder des Tiroler Landtages wie der Landesregierung werden die Mitglieder des Tourismusverbandes "Westlicher Inntalboden" auf die "breite Volksmeinung" für die sogenannte Pirchkogel-Inntalbahn von Silz aus ins Kühtai aufmerksam machen. "Wir erwarten, dass die Volksmeinung beim Souverän es Landes Anerkennung findet." Bürgermeister Arnold Hirn, TVB-Obmann Rainer Härting und Erich Haslwanter von den Bergbahnen Kühtai präsentierten am gestrigen Montag "den dringlichen Wunsch", dass die Anbindung ihrer Tourismusregion an die Region Kühtai und damit auch ans dortige Skigebiet endlich stattfindet.
Plan
Seit acht Jahren will man das Projekt bereits verwirklichen. Die Widerstände und Vorbehalte seien im neuesten Plan bereits berücksichtigt, betonen die Initiatoren. Das seinerzeitige Projekt 1996 war von der Behörde abgelehnt worden, Höchstgerichtsverfahren sind notwendig gewesen (und teilweise noch nicht abgeschlossen).
Die Inntalbahn soll auf die Feldringer Alm führen - und von dort weiter den Anschluss an das Skigebiet im Kühtai bringen. Die Talstation würde bei der Autobahn liegen.
Widerstände
Der Österreichische Alpenverein, ein Gegner des (bisherigen) Projektes, kündigte auch für diese Widersprüche an. Raumplaner Josef Essl: "Der Talboden ist ein Natura 200-Gebiet, des Vogelschutzes wegen. Dort hat eine seltene Vogelart, der Ortolan, seine Brutstätte. Zudem ist abzusehen, dass es am Berg massive Eingriffe in die Natur geben muss, mit Bauarbeiten und Geländeverschiebungen, um die Bergbahnen überhaupt zu ermöglichen. Aus raumordnerischer Sicht handelt es sich beim Projekt um eine eindeutige Neuerschließung und diese ist abzulehnen."
Dies wisse man aber seit den Seilbahngrundsätzen 1996 und dem seinerzeitigen Projekt. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung werde notwendig sein, so Essl.
Die Initiatoren hingegen stellen in ihrer schriftlichen Darstellung fest, dass für die Projekte sowohl die klimatischen wie auch geologischen Verhältnisse, die Vegetation und die alpinwirtschaftliche Nutzung, der Lawinenschutz und das Landschaftsbild sowie ökologische Begleit- und Kompensationsmaßnahmen eingearbeitet seien.
Der Österreichische Alpenverein werde neue Projekte genau prüfen, so Essl. Grundsätzlich sei eine Pirchkogel-Erschließung abzulehnen.
© Tirol
Kurier
24.08.2004
Touristiker
fordern Erschließung des Pirchkogels und Inntalbahn - Forscher fürchten um
Gossenköllersee
Berg
und See spalten die Gemüter
Vehement fordern die Touristiker die Verbindung der Ötzer und Kühtaier Skischaukeln. Die Forscher beim Gossenköllesee sind darüber weniger glücklich.
TELFS, SILZ, KÜHTAI. Als letzten Versuch bezeichnete der Silzer Bürgermeister Arnold Hirn in dieser Woche die Bemühungen der Tourismusregion Tirolmitte, das Vorhaben Pirchkogel in der Landesregierung durchzubringen. Rainer Härting, Paul Krug, Edwin Kreyer, Max Schärmer und Gerhard Schaber fordern vehement den Bau des Zubringerliftes vom Inntal, sowie die Verbindung der Skigebiete im Kühtai und in Ötz.
Seit zwölf Jahren versuchen die Touristiker, das Projekt zu realisieren, nun scheinen die politischen Zeichen für die Investoren gegeben zu sein. "Landeshauptmann Herwig van Staa hat mir zu verstehen gegeben, dass er dem Vorhaben wohl gesonnen ist. Die neuen Seilbahngrundsätze könnten dabei eine wesentliche Rolle spielen", meint Hirn.
Einer der Stolpersteine für die Erschließung des Pirchkogels ist das dortige Forschungszentrum der Uni Innsbruck, die hier ein sogenanntes Biosphärenreservat am Gossenköllesee im Auftrag der UNESCO betreut. Limnologe Roland Psenner kann sich eine Koexistenz von Liftschaukel und Forschungsareal nicht wirklich vorstellen.
Koexistenz unmöglich
"Wir suchen seit mehr als einem Jahrzehnt eine Kompromisslösung und sind bisher nicht fündig geworden. Sollte das Projekt Pirchkogel tatsächlich genehmigt werden, müssen wir mit unseren Forschungen wohl auswandern. Dadurch ginge wertvolles Material verloren", erklärte Psenner gegenüber der Tiroler Tageszeitung.
Er betont jedoch, dass sich die Tourismusfachleute meistens sehr kooperativ gezeigt haben, gegensätzliche Positionen aber nur sehr schwer unter einen Hut zu bringen sind. Für Erich Haslwanter, Geschäftsführer der Kühtaier Lifte, stellt sich die Situation freilich anders dar. Er meint: "Ich glaube sehr wohl, dass ein Liftbetrieb und das Forschungsgebiet nebeneinander existieren können. Für uns bedeutet die Erschließung des Pirchkogels, bzw. der Zusammenschluss der Skigebiete eine existenzielle Frage. Der Zeitpunkt für eine öffentliche
Diskussion ist aber denkbar ungünstig, da viele Anträge derzeit im Landhaus bearbeitet werden. Auch wir rechnen im Herbst aber mit einer Entscheidung."
Sensibles Gebiet
Laut Psenner handelt es sich vor allem beim Gossenköllesee um ein sehr sensibles Gebiet, das ideal geeignet ist, das Weltklima zu beobachten. Auch wurde, wie berichtet, die Urforelle in dem Kühtaier Gebirgssee gefunden. "Für alle diese wertvollen Beobachtungen wäre im Falle eines positiven Bescheides der Landesregierung kein Platz mehr", bedauert Psenner.
Eine Petition der Touristiker wird in den kommenden Wochen an alle Oberländer Haushalte ergehen.
© Tiroler Tageszeitung
24.08.2004
Projekt: Pirchkogel - Realisierung soll Wirtschaft beleben und Arbeitsplätze schaffen
TELFS.
Die im November letzten Jahres erfolgte Fusion von zwölf Gemeinden im westlichen lnntalboden
zum Tourismusverband Tirolmitte ist nicht zuletzt deshalb so einhellig über die
Bühne gegangen, weil viele weitsichtige Unternehmer, Funktionäre und
Gemeindepolitiker darin eine große Chance erkannt haben, dass zur
Verwirklichung größerer Projekte auch ein geschlossener Auftritt nützlich
sein wird.
So haben damals
auf Antrag des Silzer Bürgermeisters Arnold Hirn alle weiteren Bürgermeister
einen Zusatzauftrag formuliert: Die neu zu wählenden Organe, bestehend aus
Vorstand, Aufsichtsrat und somit den im Aufsichtsrat vertretenen
Gemeindevertretern, sollen mit großem Nachdruck die Realisierung des "Pirchkogel
- Projektes" fordern und vorantreiben.
Der dringliche
Wunsch
Dabei geht es um die Anbindung des westlichen
Inntalbodens an das schneesichere Wintersportgebiet Kühtai. Über 30.000
Einwohner leben dort in zwölf Gemeinden -
Familien, Senioren, Kinder, die auf kurzem Weg zu
moderaten Preisen unter größtmöglicher Schonung der Natur ein wunderbares
Skigebiet erreichen könnten.
Über 1.600 Unternehmer erwarten durch die Realisierung dieses Projektes eine nachhaltige Belebung des heimischen Wirtschaftsraumes, auch im Interesse der Sicherung und Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze. Auch die Wintersportgäste der erweiterten Region zwischen Innsbruck und Imst und vom Sonnenplateau Mieming wären für eine problemlose Zubringung sehr dankbar.
Der Plan
In den letzten Wochen wurde in Orientierungsgesprächen der bisher achtjährige
Projektverlauf nachvollzogen, die vorgebrachten Widerstände und Vorbehalte ins
Auge gefasst und der derzeit aktuelle Planungsstand erhoben:
Im Raum steht im Sinne einer intelligenten Verkehrslösung ausgehend von der Autobahnanschlussstelle die "lnntalbahn" auf die Feldringer Alm. Die Bergbahnen Kühtai sorgen für die Verbindung zu schneesicheren Skigebieten, wobei die vom Land bisher ohnedies gewünschten Zusammenschlüsse bestehender Skigebiete berücksichtigt werden könnten. Die Projekte sind ausgearbeitet und eingereicht: Erhebung der klimatischen und geologischen Verhältnisse, Vegetation und alpinwirtschaftliche Nutzung, Lawinenschutz, Landschaftsbild, Naturhaushalt und ökologische Begleit- und Kompensationsmaßnahmen sind aufgearbeitet.
Die technische Machbarkeit ist gegeben. Die Anbindung an die Autobahn und die Parkraumsituation können optimal gelöst werden, sodass eine deutliche Verkehrsentlastung für das Sellraintal und Nedertal erwartet werden kann. Auch realistische Finanzierungsmodelle stehen im Raum.
Die Petition
Um
der politischen Entscheidung einen entsprechenden Rückenwind zu sichern, wird
in den nächsten Wochen eine Petition der Organe des Tourismusverbandes, somit
auch der Bürgermeister, aber insbesondere auch der Verbandsmitglieder und Bürger
des hiesigen Lebensraumes den politischen Vertretern aller Fraktionen überreicht.
© Telfer Dorfblickpunkt
25.08.2004
Neue Zubringerbahn soll Inntal beleben - Verantwortliche setzen auf aktuelle politische Situation
Schon seit zwölf Jahren steht das Projekt "lnntalbahn/Pirchkogel" zur Debatte. Nun versucht der erst vor einem Jahr gegründete Tourismusverband Tirolmitte mit Hilfe einer Petition die politische Freigabe für das Vorhaben zu bekommen. Trotz wohlwollender Worte der Politiker vor den Landtagswahlen, steht der Ausgang noch in der Schwebe. "Es wäre notwendig und höchst an der Zeit, das Projekt Inntalbahn/Pirchkogel zu verwirklichen", erklärte Erich Haslwanter, Geschäftsführer der Kühtaier Bergbahnen, vergangene Woche bei einem Pressegespräch. Bei diesem Konzept handelt es sich einerseits um die Vernetzung der Skigebiete Kühtai und Oetz durch die Installation einer Skischaukel unterhalb des Pirchkogels, andererseits ist geplant, den Inntalboden durch eine Gondelbahn, deren Talstation beim Silzer Kraftwerk errichtet werden soll, an das schneesichere Skigebiet Kühtai anzubinden und somit die gesamte Region attraktiver für Gäste zu gestalten. Die Hauptrolle in diesem Schauspiel darf dabei getrost den Kühtaiern zugesprochen werden, denn schon seit zwölf Jahren versuchen sie, das Projekt durch die Tiroler Landesregierung zu bringen. Bisher blieb dies aber ohne Erfolg. Jetzt können die Kühtaier Bergbahnen mit dem Tourismusverband Tirolmitte auf einen starken Partner bauen. Der Verband, der erst vor einem guten Jahr gegründet wurde, ist ebenfalls sehr bestrebt, grünes Licht für das Unternehmen zu bekommen -wenig verwunderlich, wenn man die großen Einbrüche bei den Nächtigungszahlen in dieser Region betrachtet. Besonders die Inntalbahn ist daher eine wichtige Voraussetzung in Zukunft touristisch wettbewerbsfähig zu bleiben.VOLKSENTSCHEIDUNG
Indessen
stehen auch die politischen Sterne ganz anders als noch vor drei Jahren, zu dem
Zeitpunkt das Projekt abgelehnt wurde. "Im Zuge der letzten Wahl hat
Landeshauptmann Herwig van Staa in Aussicht gestellt, dass dieses Projekt
durchgeführt werden kann", spekuliert der Silzer Bürgermeister Arnold
Hirn auf die Genehmigung der Anträge. Einen zusätzlichen Hoffnungsschimmer
sehen die Initiatoren im Skigebietskonzept 2005 - 2010, das derzeit vom Land
erarbeitet wird und worin ausdrücklich auf die erwünschten Zusammenschlüsse
bestehender Skigebiete verwiesen wird. Die größten
Erwartungen werden jedoch zweifelsohne in die Petition gesteckt, die in den nächsten
Wochen an die Haushalte der betroffenen Regionen geschickt wird. So werden die Bürger
in allen Gemeinden des TVB Tirolmitte, des Mieminger und Seefelder Plateau, in
lnnsbruck, lmst, Haiming, Roppen und dem vorderen Ötztal dazu aufgefordert,
durch ihre Unterschriften eine positive Entscheidung herbeizuführen.
"Wichtig ist, dass auch die einheimische Bevölkerung die geplanten
Vorhaben mittragen kann", betont Mag. Rainer Härting, Obmann des
Tourismusverband Tirolmitte.
HÜRDENLAUF
So gut durchdacht das Projekt auch scheint, noch steht nicht fest, ob es
realisiert werden darf, beziehungsweise realisiert werden kann. Tatsache ist,
dass der Antrag schon einmal nicht genehmigt worden ist und auch wenn die
politische Situation nun eine andere ist, kann nicht garantiert werden, dass
diesmal die politischen Schranken für das Vorhaben geöffnet werden.
Weiters ist die
Realisierung des Projektes mit enormen Kosten verbunden, welche bisher nur grob
abgeschätzt werden können. Auch wenn das Projekt Härting "finanziell
durchdacht" ist, so kann bisher nur eine ungefähre Größenordnung
festgelegt werden. Berücksichtigt man das Ausmaß des Projektes, könnte dies
sehr wohl eine weitere Hürde auf dem Weg zum kollektiven Skivergnügen
darstellen. Letztlich kann auch noch das am Pirchkogel ansässige
Forschungszentrum der Universität Innsbruck das Vorhaben der Touristiker zu
Fall bringen. Es liegt also noch ein langer, hürdenreicher Weg vor den
Initiatoren, bis das Projekt "Inntalbahn/Pirchkogel" realisiert werden kann.
Mit einem Erfolg der Petition könnte jedoch schon ein großer Schritt Richtung
Zusammenschluss der Skigebiete getan werden.
©
Oberländer
Rundschau (Ausgabe Imst)
01.09.2004
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